Opel Vectra B Erfahrungsberichte über E10 Vectra B ?

Diskutiere Erfahrungsberichte über E10 Vectra B ? im Vectra - Motortechnik und Abgasanlage Forum im Bereich Opel Vectra Problemforum; wenn nicht eine Art des Klopfens das zu frühe Zünden des Kraftstoff-Luft-Gemisches ist wüsste ich nicht, wie man das Klopfen dann durch einen...
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badworseme

Gast
wenn nicht eine Art des Klopfens das zu frühe Zünden des Kraftstoff-Luft-Gemisches ist wüsste ich nicht, wie man das Klopfen dann durch einen späteren Zündzeitpunkt verhindern können sollte.
Die nicht durch den Zündfunken initiierte Flammfront kann man nämlich durch den Funken überhaupt nicht beeinflussen. Wenn die da ist ist sie da und zündet das komplette Gemisch durch. Das einzige was man da machen könnte wäre, die Flammfront von der Zündkerze aus zu verhindern. Wenn ausschließlich die selbst initiierte Flammfront da wäre hätten wir aber definitiv keinen runden Motorlauf mehr.

Wenn ich da was falsch verstanden hab klär mich bitte auf, ich bin noch Student und hab da keinerlei Erfahrung mit. Hab nur das, was ich bisher aus der Verbrennungsmotoren-Vorlesung mitgenommen hab und Klopfen haben wir da noch nicht explizit behandelt, nur mal am Rande erwähnt.
 
Thony

Thony

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105
Ok, ich versuch das mal zusammen zu fassen.

Also erstmal grundsätzlich zum Verständnis, um hier keinen abzuhängen:

- Die Zündung sollte immer im Bereich des OT liegen. Grund siehe meine Signatur.
- Späte Zündung bedeutet, wir sind sehr dicht am OT, quasi im Bereich (715...720)°KW
- Frühe Zündung heißt, wir sind weiter davor


Jetzt kommen wir zu ein paar 'technischen Voraussetzungen'.

- Kompressionsverhältnis: beschreibt das Volumenverhältnis der Brennraumgröße zwischen dem UT und dem OT. Je kleiner der Brennraum im OT im Verhältnis zum Brennraum im UT ist, desto höher das Kompressionsverhältnis. In einer Formel ausgedrückt heißt das E=Vc/(Vh+Vc)

E (Epsilon)... Kompressionzahl
Vc... Kompressionsvolumen
Vh... Hubvolumen

- Bei einem frei saugenden, saugrohreinspritzenden Ottomotor liegt die Kompression heute zwischen 9,5 und 11 (max. 11,5), das ist quasi die Grenze um normale Kraftstoffqualität tanken zu können

- frei saugende, direkteinspritzende Ottomotoren liegen zwischen 12 und 14

- Turbomotoren liegen darunter, wobei auch hier die DI-Motoren i.d.R. etwas höher verdichten.

Das war's zum Motor, kommen wir zum Kraftstoff.

- Ein Ottokraftstoff muss, im Vergleich zu einem Dieselkraftstoff, möglichst 'zündunwillig' sein

- Diese Zündunwilligkeit wird mit der Oktanzahl angegeben. Um diese zu ermitteln, wird der Ottokraftstoff mit einem Oktangemisch verglichen.
Daraus ergibt sich dann z.b. die Angabe 95 Oktan für Superkraftstoff. D.h. Superkraftstoff ist genauso zündunwillig, wie ein 95%iges Oktangemisch.

- Beim Diesel ist das andersherum. Dieselkraftstoff soll möglichst zündwillig sein. Das beschreibt die Cetanzahl.


Jetzt kommen wir zum Klopfen.

- Wie schon geschrieben, bezeichnen wir als Klopfen, wenn 2 Flammfronten aufeinandertreffen.

- Die Flammfronten entstehen dort, wo das Kraftstoff-Luft-Gemisch entzündet wird. Für die Zündung gibt es aber mehrere Quellen.

1. Die Zündkerze, das ist die Zündquelle die wir wünschen, da wir sie direkt beeinflussen und damit den Brennverlauf bestimmen können.

2. Heiße Teile im Brennraum, durch falsche Brennraumgeometrie oder Ablagerungen. Das führt zu s.g. Glühzündungen.

3. Zu hohe Kompression, dadurch wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch so stark erwärmt, dass es sich selbstentzündet. Die Selbstzündung, bekannt vom Diesel.

Leider lassen sich Zündungen nach 2. und 3. nicht wirklich kontrollieren, wobei es Bestrebungen für ein HCCI Brennverfahren gibt und das bis ca. 3000 1/min auch schon in Versuchsmotoren funktionieren soll.

Und zu guter letzt ein Exkurs dazu, wie Klopfen verhindert werden kann, bzw. was das Motormanagement tut, wenn Klopfen erkannt wurde.

- Verhindern lässt sich Klopfen durch einen möglichst zündunwilligen Kraftstoff, also je höher die Oktanzahl desto besser.

- Weiterhin kann man auch die Verdichtung senken, was aber der Energieausbeute und damit dem Wirkungsgrad des Motors abträglich wäre.

Jetz zu der Frage: Was tut das Motormanagement?

- Das Motormanagement ist immer bestrebt möglich nah am OT zu zünden, um die maximale Energieausbeute zu erreichen. (s. Sig.)

- Wenn ich jetzt meinen Motor (x25xe) hernehme, der schon von Haus aus eine ziemlich hohe Verdichtung von 10,8:1 hat und die Köpfe planen lasse, um die Kompression zu erhöhen, brauche ich einen höherwertigen Kraftstoff um ein Klopfen auszuschließen.

- Tue ich das nicht und bleibe bei 95Oktan-Suppe, dann wird es klopfen und die erste Maßnahme die die Motorsteuerung ergreift, ist die Zündung auf 'früh' zu verstellen, um der unkontrollierten Selbstzündung (funktioniert aber nur bei der Selbstzündung, Glühzündung ist ein größeres Problem) zuvor zu kommen, mit einer initiierten Zündung.

- Ergebnis: weniger Drehmoment, weil ich vor dem OT schon einen ziemlich hohen Druck im Brennraum habe und den Kolben wieder nach unten 'drücke'

- Was tut das Motormanagement dann? Es hat kein Klopfen mehr erkannt, also fährt es im nächsten Zyklus wieder einen späteren Zündzeitpunkt an und das so lange bis es wieder Klopfen erkennt und die Zündung auf 'früh' verstellt. Ein ewiges Spielchen, bis dann die MKL leuchtet und das Motormanagement in ein Notprogramm springt oder der Motor gleich in die Fritten gegangen ist.


Klopfen entsteht also nicht, weil ich mein Kraftstoff-Luft-Gemisch zu früh initiiert zünde!
Das Thema Kraftstoff und Motor ist sehr komplex und muss immer differenziert betrachtet werden. Da wir NIE IMMER und ÜBERALL die gleiche Kraftstoffqualität vorliegen haben, müssen die Motorenentwickler immer Kompromisse eingehen und die Motoren auf aktuell marktübliche, verfügbare Kraftstoffe auslegen. So macht es z.B. wenig Sinn, aus Ingenieurssicht, einen Motor bivalent zu betreiben, also meinetwegen mit Benzin und Autogas. Denn um das Potential von Autogas (Oktanzahl ~108-115) ausnutzen zu können, müssen einige Motorparameter verändert werden. Das wiederrum geht aber nicht, wenn ich das Fahrzeug weiterhin mit Benzin betreiben will/ muss (Verdampferanlagen).

Aktuelle Motoren sind allesamt für das schon seit langer Zeit verfügbare E5 ausgelegt, künftige Motorgenerationen werden auf E10 ausgelegt sein. Das ist nunmal die Entwicklung...


Glückwunsch, du hast das Ende dieses Posts erreicht. Ich hoffe, damit zum Verständnis des Ganzen beigetragen und dabei nicht zu sehr gelangweilt zu haben. Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit.
 
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Gelber Engel
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Dein Beitrag ist nett, aber falsch.
Denn das sog. Klopfen entsteht erst durch die Zündung!
Also ist die Zündung schuld am Klopfen. Klopft die Verbrennung bzw. Wird ein Klopfen registriert, muss später gezündet werden!
Aber das hat nichts
dem E10 Problem zu tun. Viel wichtiger ist in dem Fall die GemischAufbereitung!
 
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